Rechentechnisches
der Herr sitzt im Institut und arbeitet. Bereits zum zweiten Mal diese Woche wieder mal bis in die späten Abendstunden bzw. Morgenstunden. Kaum ist man sich sicher, dass etwas endlich funktioniert und man sich drauf verlassen kann, ists vorbei. Forschung kann brutal sein...
Das Chaos wäre zwar typisch für mich, stammt jedoch nicht (ganz) von mir. Man stelle eine leere Flasche und eine leere Tasse auf sein Pult, warte eine gute Woche, dann haben die beiden sich miteinander vermehrt. Wobei dann auch so ganz komisch mutierte Nachkommen wie Rivella Blau darunter zu finden sind.
Dieser Beitrag wurde inspiriert von ChliiTierChnübler.
Ich hasse es, morgen sollte ich am Journal Club ein Paper vorstellen. Das halb gewählte, halb zugeteilte Paper stammt aus einem der vermutlich beiden meistbeachteten Journals. Doch das Model hat einen Fehler. Ein simples Model hat einen Fehler. Und es wird an prominenter Stelle veröffentlicht. Ich raffs nicht. Wofür kämpf ich mich Tag täglich ab?
OK, und jetzt etwas Entspannung mit Stöckchen :-)
Ich gebs zu, der Titel ist etwas reisserisch. Doch ich kaempfe mit Matrizen (Matrix, lat.:Gebaermutter, Gebaererin). Und dies schon seit gut drei Arbeitstagen. Ich kann machen, was ich will, sie wollen sich mir nicht fuegen. Sie quaelen sich von Seite zu Seite und weigern sich die richtige Form anzunehmen. Und wenn, dann dank eines Rechenfehlers. Ich hasse Gebaermuetter.
Es ist genau 1:41... noch immer sitz ich bei der Arbeit. Morgen heute sollte das Poster fertig sein. Sah zwischendurch auch ganz gut aus. Bis Computer um 20:30 meinte, anstatt zu speichern, loesche er lieber die letzten paar Arbeitsschritte und zerstoere gleich auch noch das Backup. Ueber 4h arbeit am Arsch. Und der Text ist nicht mehr halb so gut wie davor... ich hasse Computer.
Update 3:29... so, das wars, das Poster ist zwar mehr schlecht als recht, aber ich hab keine Lust mehr. Es ist raus. Morgen werd ich hoffentlich mehr erfahren. Ich werd mir jetzt am Institut eine Couch suchen und es mir gemuetlich machen. Heimgehen lohnt sich nicht mehr, um 9 Uhr muss ich sowieso wieder hier sein, Experiment durchfuehren.
Dem geneigen und regelmaessigen Leser wird bei der Lektuere dieses Textes Zweierlei auffallen: erstens bin ich nicht im Training und zweitens immer noch bei der Arbeit. Warum arbeitet der Kerl so lange, mag man sich fragen, liebt er seine Arbeit so, oder ist er heute spaet aufgestanden. Beides stimmt, wenn auch nur teilweise, denn im Moment moechte ich am liebsten "de ganz bettel hieschmeisse". Zwei Wochen lang kaempfte ich mit meinem Computer durch Abstuerze und Memory Overflows in der Hoffnung, er moege die Berechnung beenden. Bis ich erkennen musste, dass an einer Stelle im Code eine 1 statt einer 2 stand. Kein grosser Fehler, koennte man denken. Doch er fuehrte dazu, dass der Algorithmus statt auf den Daten nur auf Noise arbeitete. Was auch erklaert, weshalb er kein Ende gefunden hat. Wo nichts ist, kann er auch nichts finden.
Zwei Wochen Rechenzeit fuer die Katz. Ich koennte mich...
Das wars, meine Diplomarbeit ist beendet. OK, wer aufgepasst hat, der weiss, dass der Abgabetermin heute vor einem Monat war. Ich hab meine Arbeit auch nicht heute abgegeben, sondern vor zwei Wochen. Ich weiss, auch das war zu spät, aber: ES WAR NICHT MEINE SCHULD. Bei meinem ersten Treffen mit meinen Professor nach Ablauf des Termins (während des Termins verweilte er in den Ferien) hatte ich ein praktisch fertige Variante der Arbeit und bis Ende Tages wäre sie beendet gewesen. Gut, es ist fraglich, von welcher Qualität die letzten Zeilen gewesen wären, nachdem ich zu dem Zeitpunkt schon 24 Stunden ohne Unterbruch daran gearbeitet hatte.
Aber nein, mein Professor hatte eine ganze menge zusätzlicher Idee, was ich noch alles berechnen könnte für meine Arbeit... und so zog sich meine Diplomarbeit zwei weitere Wochen daher, bis Sonntag vor zwei Wochen ich eine ganz eilige e-mail in meinem Account vorfand. Er hatte festgestellt, dass er bis Montag 12 Uhr die Note auf dem Studiensekretariat abgegeben haben musste. Deshalb gab er mir noch Zeit bis montag 9 Uhr, um meine Arbeit fertig zu stellen :)
Ich will mich nicht beklagen, ich wäre ja nicht besser, und die Note übertraf meine Erwartungen fast ein wenig... aber ich bin auch ein wenig froh, dass es vorbei ist, fertig mit dem Stress. Doch die grosse Frage, die sich mir jetzt stellt: wie weiter. Gutgemeinte Ratschläge werden gerne angenommen...
Den Vorzeichenfehler ausgemerzt, einen weiteren Fehler gefunden und entfernt, einen weiteren Tag rechnen lassen... und kein besseres Ergebnis erhalten... Das Leben kann (will) gemein sein.
Den alten Algorithmus hab ich fallen gelassen und bin nun an der Implementierung eines angeblich stabileren. Die Hoffnung stirbt zuletzt, jedoch spaetestens in 2 Monaten.
Es geht immer weniger bei meiner Diplomarbeit, die Ergebnisse werden je laenger je schlechter und jetzt auch noch dies, zwei Tage Parameter optimiert, ein Tag gerechnet und dann bemerken muesse, dass man ein Minus vergessen hat.... arrrrgh
Alles noch einmal
Gestern war der Computer soweit, er produzierte erstmals Bilder, wie wir sie uns erhoffen. Jedoch leider bei einer Aufloesung von ca. 10x10 Pixel, noch nicht ganz, was wir uns erhoffen. Der Versuch, mit gleichem Algorithmus Bilder in halbwegs akzeptabler Aufloesung zu produzieren musste heute Nachmittag nach 20h Rechenzeit als gescheitert bezeichnet werden. Ausser Rauschen war leider kaum etwas zu erkennen, zumindest nicht ohne sehr viel Phantasie.
Liegt es am Algorithmus selbst? Oder sind nur gewisse Parameter nicht im richtigen Bereich? Oder hatten wir einfach zu wenige Samples fuer eine solche Aufloesung? Fragen, die nach viel Arbeit rufen... *seufz*